Selbst ätherische Öle destillieren?

Sie möchten Öl selber machen und haben Fragen zum Thema Duftöl, Hydrolat und ätherische Öle destillieren? In diesem Forum dreht sich alles um die Gewinnung ätherischer Öle. Bitte beachten Sie unsere Forenregeln (siehe Hilfreiche Tipps zur Benützung).

Juni 2018:

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Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl
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  • Eintrag Nr. 520

    Peter | Tirol, 19.01.2020 16:13:28

    ich habe noch mal eine Frage zur Destillation von Fichtennadeln. Ich habe nach 3 Sonnentagen um die Mittagszeit 750g frisch Triebe abgeschnitten und sofort mit einem Küchenhäcksler diese sehr stark zerkleinert. Dann diese direkt mit 1

    Liter  Wasser destilliert. Ergebnis: 2,5 Flaschen Hydrolat aber kein Tropfen Öl. Am nächsten Tag nochmal 700g Nadeln von einem anderen Baum mit 700ml Hydrolat destilliert. Wieder kein Tropfen Öl.


    Die Kühlung war ausreichend und auch die Leistung des Gasherdes müsste ausreichen. Das Destillat kam regelmäßig immer wieder als Schwall (wie in ihrem Buch beschrieben) aus dem Rohr. Wo könnte denn der Fehler liegen.


    Ich würde mich sehr freuen ,wenn sie einen Tip hätten.(ich würde gerne mal meinen 1.Tropfen öl herstellen)

    Antwort

    Zwar enthalten prinzipiell alle Nadelhölzer ätherisches Öl, jedoch hängt die Menge von der Sorte des Baumes ab. Außerdem haben wir bemerkt, dass frische (noch hellgrüne) Nadeln gar kein Öl enthalten. Besser daher die älteren, dunkelgrünen Triebe und sehr dünnen Äste verwenden. Jetzt im Jänner können Sie die Öldestillation mit Nadeln ohnehin vergessen, da gibt es keine Ausbeute.

    Damit Sie auch Öl herstellen, sollten Sie etwas „einfacheres“ versuchen, z.B. gut zerkleinerte Orangenschalen (bei Bio-Orangen wurden Schalen nicht behandelt, unbehandelte Zitronen bzw. Limetten gehen auch) oder Minze. Minze geht sehr gut auch getrocknet, z.B. die Vorratsdosen „grüne Minze“ von der Firma Kotányi oder Lavendelblüten, gibt’s auch getrocknet bei diversen Gewürzhändlern.

  • Eintrag Nr. 519

    KräuterHexe | Bodensee, 13.12.2019 21:17:07

    Guten Tag,


    Ich habe Ihr Buch mit grossem Intetesse gelesen und viel daraus gelernt. Nun habe ich doch noch zwei Fragen:

    (ich bin warscheinlich etwas zu "exakt" aber ich möchte eben das maximum aus den Pflanzen herrausholen)


    1. Ich finde nirgends ein Bild/Skitze wie viel Pflanzen-Material in die Destille soll. Ich habe zwar eine Leonardo classic, die hat aber keinen "Aromakorb" sondern ein "Löchersieb" aus Kupfer, welches man oben auf den Wasserkessel legt. Soll ich das ganze Mittelteil bis zum schmaler werdenden Teil füllen?? Und wie fest "stopft" man?


    2. Wie schon gesagt möchte ich, schon aus "Respeckt" vor der Pflanze, möglichst viel herausholen.

    Nun sind nach der Destilation ja nur die wasserlöslichen Wirkstoffe extrahiert. Macht es Sinn die Pflanzenreste zu trocknen und dann einen Alk. oder Öl- Auszug zu machen?? Oder bin ich da zu "extrem"?....


    Gruss


    KräuterHexe

    Antwort

    ad 1) Dann haben Sie keine original LEONARDO® Classic Destille. Haben wir patentrechtlich schützen lassen, um solche Missverständnisse vorzubeugen. Unsere Destillationsanlagen werden ausnahmslos immer mit Gebrauchsanweisung ausgeliefert. Bitte fragen Sie beim Hersteller Ihres Gerätes nach wie es zu verwenden ist.

    ad 2) Hängt von der Pflanzensorte ab, ob dies sinnvoll ist, aber einen Versuch ist es jedenfalls wert.

  • Eintrag Nr. 518

    Avelle | Schweiz, 11.12.2019 20:24:56

    Ich habe Ihr Buch gelesen und bin mir trotzdem nicht sicher, welche Methode das "beste" Öl ergiebt. Und wie man das meiste herausbekommt. (Schliesslich will ich das Öl ja in meinen Flaschen und nicht im Abfall...)


    -"...Alternatiev zur Kaltpressung bzw. Destillatuion der frischen Schalen können Sie übrigens die Schalen trocknen und anschliessend destillieren...." gehen durch die trocknung Öle "verloren"???


    -"....Die innere, dicke, weisse Schicht führt eher zu einem bitteren Unterton im Duft. (S.60)..." wie gravierend ist das?? Reicht ein grobes entfernen oder ist jedes Gramm der "Schicht" riech/schmeckbar??


    -.".. Bei Zitrusfrüchten sind die dedtillierten Öle reine, klare, farblose Flüssigkeiten......wohingegen gepresste Öle..... trüb sind, da sie Wachse und Harze... enthallten (S.179)..." Welche Methode bringt den stärkeren Duft, das stärkere Aroma? (Unabhängig von Fototoxie und temp.empfindlichen Stoffen)


    Gruss




    Antwort
    - Prinzipiell ja, getrocknete Kräuter und Samen ergeben aber trotzdem eine gute Ölausbeute, außerdem verbessert sich durch das Trocknen oft der Geruch vom ätherischen Öl. Zitrusschalen ist eine andere Sache, am besten selbst ausprobieren.

    - nicht sehr gravierend, daher mein Tipp: fangen Sie mit kleingeschnittenen Schalen an, die Sie nach dem Orangensaftpressen erhalten, also inkl. weißer Schicht. Sollten Sie wider erwarten nicht damit zufrieden sein, können Sie beim nächsten Mal sich dann die Arbeit des "Kartoffelschälens" antun. Zur Erinnerung: Sie benötigen ca. 3,5 Liter (entspr. ca. 1,3 kg) klein geschnittener Schalen...

    - Es sind zwei unterschiedliche Produkte. Das Destillat ist feiner, sauberer, bekömmlicher im Geruch als die gepressten Variante.

  • Eintrag Nr. 517

    Avelle | Schweiz, 09.12.2019 18:50:40

    Hallo,


    Ich habe sehr viele ausgepresste Orangen erhallten und habe angefangen mühsam die weisse Schicht ab zuschneiden (etwa so wie man die Haut vom Fisch schneidet)...

    Nun bin ich mir garnicht sicher, ob das Sinn mach...

    Welche "Methode" ergiebt das beste/aromareichste ätherische Öl??


    1. Orangenschalen frisch im Cutter "schredern" und auspressen.

    2.frisch, schreddern und destillieren..

    3. trocknen und destillieren

    Mit oder ohne weisse Schicht??

    Ich möchte das ätherische Öl für Duftlampen, als Duft in selbst gemachter Kosmetik und zum kochen/backen etc. verwenden...

    Ich lagere die Schalen jetzt mal im Kühlschrank.

    Ach ja, ich habe eine Leonardo classic..


    Gruss


    Avelle

    Antwort

    Am besten gehen Sie so vor wie in unserem Buch auf Seite 59 ausführlich beschrieben. Kurzum: der Arbeitsaufwand, um nur die äußerste Schicht zu verwenden, ist nicht notwendig.

  • Eintrag Nr. 516

    SiSaSa | Bayern, 08.12.2019 15:13:36

    Sehr geehrte Frau Malle, sehr gehrter Herr Schmickl,

    Ihr Buch hat uns sehr inspiriert, deshalb möchten wir nächstes Jahr die Heilpflanzen aus unserem eigenen Anbau destillieren.

    Wir möchten nun wissen, ob es möglich ist, mit einer 7,8 Liter Destille auch nur 1 Kg Pflanzgut zu destillieren?

    Der Aroma-, Pflanzkorb wäre dann nur spärlich befüllt.

    Würde die Qualität leiden oder ist das gar nicht möglich?

    Im Sommer haben wir viel Pflanzgut und bräuchten die große Destille. Jetzt im Winter würden wir gerne Holzspäne etc. destillieren und wollten nicht gleich 2 Destillen erwerben.

    Mit freundlichem Gruß

    Manuela und Oskar

    Antwort

    Wenn Sie keinen Alkohol destillieren möchten, würde ich Ihnen die Leonardo Grande empfehlen, hat das gleiche Füllvolumen für Pflanzenmaterial wie die Deluxe 7,8-Liter, siehe dazu die Beschreibungen beider Anlagen in unserem online-shop. Vorteil: der Kühler der Leonardo kann innen (!) per Hand gereinigt werden, außerdem können wegen der kleinen Kühleroberfläche selbst geringste Ölmengen abgeschieden werden.

    Zu Ihrer Frage: wenn Sie weniger Material einfüllen möchten, längere Verlängerungsröhrchen für den Aromakorb verwenden, über dem Pflanzenmaterial sollte der Leerraum so klein wie möglich sein, unterhalb vom Korb stellt ein Leerraum hingegeben kein Problem dar.

  • Eintrag Nr. 515

    ShanjaG | Schweiz, 07.11.2019 00:03:13

    Guten Tag,


    Als totale Anfängerin und stolze Besitzerin einer Leonardo Classic habe ich gefühlt 1000 Fragen. Ich beschränke mich hier fürs Erste auf zwei:

    1. In Ihrem Buch schreiben Sie, dass die Ausbeute viel grösser ist, wenn der Aromakorb "voll" ist.

    Macht es daher Sinn, ein "Stopfmaterial" mit in die Destille zu füllen, wenn man zu wenig Masse von der eigentlich zu destillierenden Pflanze hat?? Und wenn ja welches??


    2. Was passiert, wenn ich zwei/mehrere versch. Pflanzen zusammen destilliere?? Klar, Öl und Hydrolat mischen sich, aber ist bspw. die Ausbeute gleich? Wirkt sich das sonstwie auf die Qualität/Wirkung aus??

    Für Cremes,Salben etc. brauche ich die Öle ohnehin gemischt. Und bei einer gemeinsamen Destillation bräuchte ich weniger Mat. pro Pflanze und viiiiel weniger "Aufwand/Energie"...


    Vielen Dank und wenn Sie mal Richtung Schweiz (Bodensee) ein Seminar geben, wäre ich dabei....


    Gruss

    ShanjaG

    Antwort
    ad 1) Nicht der Aromakorb, sondern die Destille sollte voll sein... Der Leerraum über dem Pflanzenmaterial vermindert die Intensität vom Hydrolat und die Ölausbeute. Daher: längere Verlängerungsröhrchen als die vom Lieferumfang anstecken. Diese Röhrchen sind als Meterware in Baumärkten erhältlich.
    ad 2) Je nachdem um welche Mischung es sich handelt, könnte sogar der Effekt der sogenannten Co-Destillation auftreten, wodurch sich die Ausbeute erhöht, siehe Buch Seite 26. Jedenfalls wirkt sich eine Mischung nicht nachteilig auf die Qualität aus.

    Gemäß der Anmerkung ganz hinten im Buch: "Interessiert, aber keine Möglichkeit, an unserem Praxisseminar teilzunehmen? Dann besuchen Sie doch unser online-Seminar". Siehe https://www.aetherischesoel.at/seminare/online-seminar/

  • Eintrag Nr. 514

    Katharina  | Ottendorf, 27.10.2019 17:29:53

    Guten Abend, ich habe eine Leonardo 2L zu Hause. Ich habe bereits Orangen, Ingwer, Kamille und Lavendel destilliert. Die Destille wurde nach und auch vor jeder Verwendung gereinigt. Da die Hydrolate nach dem 3. Vorgang anders gerochen haben als erwartet, habe ich bevor ich Lavendel destillierte einen NullDurchlauf gemacht, zuerst nur mit Wasser und dann noch mal mit Alkohol. Dennoch riecht das Destillat nach einer Mischung von Lavendel und Kamille. Welchen Fehler mach ich bei der Reinigung der Destille bzw worauf muss ich wirklich achten?

    Antwort

    Am besten mit Geschirrspülmittel und Putzschwämmchen den Innenbereich vom Kühler, insbesondere die Rille, wie Geschirr ganz normal abwaschen. Das Rohr mit einer Rohrbürste und ebenfalls Geschirrspülmittel durchbürsten. Danach alles mit warmen Wasser gründlich abspülen.

  • Eintrag Nr. 513

    Johanna | Linz, 10.10.2019 13:36:21

    Sehr geehrte Frau Malle, sehr geehrter Herr Schmickl, ich habe nach der Anleitung in ihrem Buch Rosengeranie destilliert. Zu meiner Überraschung ist das Äther. Öl, welches sich oben im Flaschenhals abgesetzt hat bzw. auch tröpfchenweise im Hydrolat verteilt ist giftgrün. Kann es sein, dass da Grünspan mit im Spiel ist, obwohl meine Kupferdestille zumindest an den sichtbaren Stellen keine Spuren von Grünspan aufweist, eventuell an schwer zugänglichen und nicht sichtbaren Stellen wie dem Destillationsabflussrohr schon. Die verwendete Destille ist 5 Jahre alt, stammt nicht von Ihnen.


    Ich danke ihnen im voraus für die Beantwortung meiner Frage. Mit freundlichen Grüßen Johanna.

    Antwort

    Nein, ist kein Grünspan, genau den gleichen Effekt hatten wir auch. Also grünes ätherisches Öl bei Rosengeranie. In der Anlage befand sich sicher kein Grünspan, weil Innenbereich vom Kühler mit der Hand komplett zugänglich für die Reinigung, das Rohr wurde mit Rohrbürste ordentlich durchgeputzt. Mit derselben Anlage wurde danach Lavendel destilliert, ergab ganz normales, durchsichtiges, farbloses ätherisches Öl und Hydrolat.

  • Eintrag Nr. 512

    Christian Schmidt | Dresden, 24.09.2019 19:18:32

    Sehr geehrte Frau Malle, sehr geehrter Herr Schmickl,

    ich habe mit viel Interesse und Vergnügen Ihr Buch gelesen und schon viel ausprobiert. Eine Frage geht mir nicht aus dem Sinn und ich würde gern wissen, wie Sie darüber denken:

    Wieso ist die Ausbeute (u.a.) von der Wassermenge im Kessel abhängig? Dampf ist doch Dampf oder nicht?

    Ich würde mich sehr über Ihre Erklärung freuen.

    Mit freundlichem Gruß.

    C. Schmidt

    Antwort

    Danke, es freut uns, dass Ihnen unser Buch gefallen hat!

    Sie haben schon recht, aber im Material selbst kondensiert ein Teil vom Dampf und tropft dann nach unten. Daher sieht der Rückstand im Kessel nach der Destillation auch aus wie gekochter, starker Tee. Wenn dieser "Tee" mit den Inhaltsstoffen gesättigt ist, kann er nichts mehr aufnehmen und damit ist die Ausbeute ein wenig größer als bei einer, im Verhältnis zur Pflanzenmenge, großen Wassermenge in der sich diese Stoffe bis zum Schluss auflösen können.

    Das ist auch der Grund, warum Rosen im gewerblichen Stil zweimal Destilliert werden: das Hydrolat der ersten Destillation ist mit Rosenöl gesättigt, daher ist bei der zweiten Destillation die Ölausbeute höher, weil hier das Hydrolat vom ersten Durchgang verwendet wird.

  • Eintrag Nr. 511

    Lilian v. Wildblumenpfad | Rosen-Destillation, 10.06.2019 17:22:44

    Hallo,

    nachdem ich hier im Forum immer wieder lese, dass für die Rosen-Destillation komplette Blütenköpfe der Damaszener-Rose per Wasserdampf-Destillation verwendet werden, muss ich noch einmal explizit nachfragen. Bisher habe ich bei der Rose ausschließlich frische lose Blütenblätter direkt aus dem Wasser destilliert, weil nach der einschlägigen Literatur die Gefahr besteht, dass aufgrund des hohen Blütenwachsanteils die Blütenblätter bei der Wasserdampf-Destillation verkleben. Verstehe ich das richtigt, dass diese Gefahr nicht besteht wenn ich die Blütenköpfe komplett verwende und so eine Wasserdampf-Destillation gefahrlos möglich ist? Wie verhält sich das jedoch bei z.B. Kamillen, Neroli- oder Jasminblüten? Diese werden nach meiner bisherigen Kenntnis ebenfalls direkt aus dem Wasser heraus destilliert um eine Verklebung der Pflanzenteile im Aromakorb zu vermeiden.

    Herzlichen Dank schon mal.
    Habe heute das E-Book Pflanzensammlung... gekauft, tolles Buch, sehr ausführlich!!

    Antwort

    Danke, es freut uns sehr, dass Ihnen unser e-book gefällt!


    Stimmt, Rosenblüten enthalten auch Wachs. Jedoch verkleben die Blüten dadurch nicht beim Destillieren. Sie fallen in sich zusammen und bilden eine sehr weiche breiige Masse. Wir haben die Blüten vor dem Destillieren nicht zerkleinert, wäre aber auch mit Zerkleinerung kein Problem gewesen.

    Kamillenblüten sind definitiv ebenfalls kein Problem, wird bei jedem Seminar im Dampf destilliert. Neroli- oder Jasminblütten hatten wir (leider) noch nicht und der notwendigen Menge zur Verfügung.

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